Archiv des Autors: Philipp Heinz

Faszination Pferderennsport (12/2013)

Obwohl mein Name anderes vermuten lässt, hatte ich früher eigentlich nie wirklich viel mit Pferden zu schaffen. Dies sollte sich ändern, als ich von einem Freund zu meinem Glück geleitet wurde. Mein ehemaliger Kollege beim WDR, Thomas A., hatte sein Volontariat bei der Sport-Welt angetreten, einer Zeitschrift über den Galopprennsport in Deutschland. Daher war und ist er auch bei Rennen in Köln und der näheren Umgebung vor Ort. Dank dieser Fügung des Schicksals verirrte ich mich das erste Mal nach Weidenpesch und fühlte mich zunächst wie ein blutjunger Anfänger. Mit dem ersten Renntag hatte ich ein neues Hobby gefunden.

Die Rennbahn in Köln-Weidenpesch

100_0400aIm Kölner Norden liegt die traditionsreiche Rennbahn, eingebettet in einem 55 Hektor großen Grüngelände, dem Weidenpescher Park. Während der Rennsaison zwischen April und Oktober finden hier an 10-12 Tagen Termine statt. Direkt an der Rennstrecke befinden sich zwei Tribünen sowie eine große Rasenfläche für die Zuschauer. Bei gutem Wetter finden hier mehr als 10.000 Menschen in kunterbunter Mischung ihren Platz. Pferderennen in Köln sind nicht nur Events für die Schönen und Reichen, der Eintritt beträgt 6 Euro.

An Renntagen öffnet die Anlage gewöhnlich um 13.30 ihre Pforten, bevor um 14 Uhr das erste Rennen ansteht. Alle 30 Minuten ist ein spannender Wettkampf um den Sieg zu beobachten, die Anzahl der Rennen variiert dabei. Zwischendurch bietet die gut aufgestellte Gastronomie die Möglichkeit der Stärkung. Vor den Rennen ist es möglich, sich Pferd und Jockey aus der Nähe anzuschauen und damit einen letzten Eindruck für seine Sportwette zu erhalten. Denn ein Besuch wäre nur halb so schön ohne die Platzierung von Einsätzen.

Die Pferdewette

Los gehts mit einer Wette schon ab 50 Cent. Man kann auf den Sieger, eine Platzierung (1.-3.) oder eine Kombination setzen und entsprechend der Quoten gewinnen. Dazu stehen dem Tipper die Informationen der Kölner Zeitungen wie auch spezielle Rennstatistiken zur Verfügung. Manch einer erkennt per Auge oder Erfahrung die vermeintliche Stärke oder Schwäche eines Pferdes. Aber auch Anfängerglück soll es immer wieder geben. Die Rennen an sich sind so spannend wie auch schnell vorbei: die Pferde laufen zwischen 1 und 2,4 km bevor sie auf der Zielgeraden, angefeuert von den Zuschauern, die Reihenfolge untereinander ausmachen. Die hohe Endgeschwindigkeit der Pferde ist immer wieder faszinierend. Auf dem Weg ins Ziel ist schon so mancher Favorit gestolpert, Außenseitersiege sind nicht selten. Insgesamt werden 70 % des Umsatzes an die Gewinner ausgeschüttet, deutlich mehr als beim Lotto.

Ein Pferd namens Danedream

Deutschlands Galopprennsport hatte bis vor kurzem einen großen Star: Danedream. Die 2008 geborene Stute, ein englisches Vollblutpferd, ist das erfolgreichste deutsche Pferd aller Zeiten. Bevor sie Ende 2012 ihre aktive Laufbahn beendete, hatte sie ein Preisgeld von 3,6 Millionen Euro eingebracht. Dabei war sie 2010 für läppische 9000 Euro ersteigert worden. Die früheren Besitzer dürften sich mehr als nur einmal geärgert haben. Die  vom Kölner Trainer Peter Schiergen betreute Danedream gewann in ihrer kurzen Karriere einige sehr wichtige Rennen. Zweimal ließ sie der Konkurrenz beim Großen Preis von Baden keine Chance und auch beim King George VI And Queen Elizabeth Stakes 2012 war sie erfolgreich.

Höhepunkt ihrer Karriere war aber zweifelsohnedanedream128_v-ARDFotogalerie der Sieg beim Prix de l’Arc Triomphe 2011 in Paris. Ihre Nachmeldung für 100.000 Euro hatte sich mehr als bezahlt gemacht. Danedream siegte mit neuem Bahnrekord und brachte ihren Besitzern damit alleine in diesem Rennen unglaubliche 2,3 Mio. Euro ein. Die von Jockey Andrasch Starke gerittene Stute wurde 2011 mit 90 % der abgebenen Stimmen zum Galopper des Jahres gewählt.

Seit Ende 2012 befindet sich die Wunderstute im Ruhestand und wird von den Besitzern zur Zucht eingesetzt. Aktuell ist sie tragend und kein Geringerer als der ebenfalls erfolgreiche  Hengst Frankel ( 13 Siege in 13 Rennen, 2,5 Mio € Preisgeld) ist der Vater. Allein die Zeugung ließ man sich 150.000 € kosten. Bahnt sich da die Geburt des nächsten Superpferdes an? Ende 2014 steht die Geburt des Fohlens an und frühestens 2016 wird dieses selbst bei Rennen an den Start gehen.

Die Saisoneröffnung 2013: FC-Renntag am 01.04.2013

Am kommenden Ostermontag startet die neue Saison. Wie schon im letzten Jahr wird es wieder ein Special geben, den FC-Renntag. Der Tag wird also im Zeichen des 1. FC Köln stehen. Nachdem dieser einen Tag vorher hoffentlich einen Heimsieg eingefahren haben wird, sind Präsidium, Trainer und einige Spieler zu Gast und stehen für Autogramme bereit. Außerdem werden die FC-Profis in einem besonderen Rennen den Pferden ihre Namen leihen. Dann werden also ausnahmsweise einmal Horn, McKenna oder Ujah gegeneinander laufen. In einem Prominentenrennen werden u. a. Comedian Tom Gerhardt, Henning Krautmacher von den Höhnern und Alexander Wehrle, der neue FC-Geschäftsführer, antreten. Darüber hinaus gibt es auch eine Tombola mit tollen Preisen des 1. FC Köln. Ein Teil des Erlöses der Veranstaltung kommt der FC-Stiftung zugute, die sich bei Projekten für Kinder und Jugendliche engagiert.

Wer durch meinen Blog Lust bekommen hat: Veranstaltungsbeginn ist um 13.30 Uhr.

Ich wünsche allen meinen Lesern hiermit schonmal Frohe Ostern und allen FC-Fans drei Eier gegen Regensburg!

Update: Saisonstart im neuen Jahr ist der 06.04.2014

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Informationen über den Pferdesport in Köln,  Wetten, den Rennkalender und vieles mehr:

http://www.koeln-galopp.de/index.php?home

Die seit 125 Jahren über den Galopprennsport berichterstattende „Sport-Welt“, die älteste Sportzeitung Deutschlands:

http://www.sportverlag.de/produktkatalog/sport-welt

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Münster toppt Hamburg: Der Tatort vom 24.03.13 (11/2013)

Der letzte Tatort aus Münster hat wieder einmal seine Beliebtheit bewiesen und mit seinen Quoten (12,81 Mio.) sogar das Schweiger-Debut überboten. In der Folge namens „Summ summ summ“ drehte es sich neben Tieren auch um einen Schlagerstar und wie immer war es recht lustig.

Kaiser als König

Gleich zu Beginn des Films wird das Duo Boerne/Thiel geschockt, als aus der Bananenkiste des Rechtsmediziners in seiner Wohnung zwei vermeintlich gefährliche Spinnen heraus krabbeln. Da der hinzu gerufene Spinnenspezialist sich mit der Suche seine Zeit lässt, müssen sich beide für ein paar Tage eine Unterkunft suchen. Thiel kommt bei seinem Vater, dem kiffenden Taxifahrer, unter und Boerne checkt just in dem Hotel ein, wo gerade auch der bekannte Schlagerstar „Roman König“ beherbergt ist. Jener König wird vom realen Schlagersänger Roland König gespielt, der seine Rolle sehr solide ausfüllt und direkt im Zentrum des Interesses steht, da eine Frau tot aufgefunden wird, die mit ihm in Verbindung gestanden haben soll. 1040582521-4a9e94be-fcc6-4645-8532-eadb5ee3b26b-3I09

Der Münster-Tatort als Kriminalkomödie

Es entwickelt sich eine heitere Geschichte rund um den bereits erwähnten Roman König. Die bekannten Rollenklischees und die damit verbundenen Dialoge der Figuren sorgen mal wieder für mehr Witz und Unterhaltung als Spannung. Während Boerne mit König Freundschaft schließt und gemeinsam mit diesem seine Leidenschaft für klassische Musik teilt, schläft Thiel in der Hütte seines Vaters. Dieser züchtet neuerdings Bienen, was dem Tatort  seinem Namen brachte. Manche Kritiker sahen in den später angedeutenen Liebesaffären des Schlagerstars mit Frauen aus ganz Deutschland Paralellen zum Fall Kachelmann, ich eher weniger. Obgleich ich mich gut unterhalten fühlte, ist vieles in diesem Tatort vorhersehbar, nicht zuletzt die Mörderin. In dieser Folge kommt zu den ohnehin schon außergewöhnlichen Charakteren der Stammbesetzung auch noch eine verrückte Stalkerin.

Daher waren und bleiben die Fälle aus Münster auch Kriminalkomödien und keine klassischen Krimis. Das Zusammenspiel der gegensätzlichen Boerne und Thiel ist humorvoll, aber auch auch etwas nervend. In den letzten Folgen aus Münster wirkte vieles zurecht gebogen. Mit der Realität hat das wenig zu tun, das will man auch gar nicht. Vielleicht täte dem Münster-Tatort eine neue Figur oder eine kleine Veränderung ganz gut. Denn so gut die Ursprungsidee auch war, irgendwann wird alles langweilig.

Für alle Interessierten hier noch ein Interview mit den Machern des Tatorts über das Konzept und ihre Figurenkonsellation:

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/tid-30219/muenster-erfinder-jan-hinter-und-stefan-cantz-wenn-liefers-loslegt-schimmert-boerne-ab-und-zu-durch_aid_944980.html

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Veränderung(en) (10/2013)

Wie das Leben des Einzelnen, so ist auch das Leben im Allgemeinen. Neues entsteht,  verändert sich und vergeht wieder. Das Leben als AbbildJahreszeiten der vier Jahreszeiten. Wie sah die Welt vor 2000 Jahren aus und wie erleben wir sie heute? Sind Veränderungen eher positiv oder negativ?

Schon die Römer unterteilten die Lebenszeit in mehrere Abschnitte, oder auch Entwicklungsstufen. Heute gilt generell die Unterscheidung zwischen Kind, Jugendlichem und Erwachsenem (ab 18/21), wobei man auch Senioren (ab 50?) davon trennen könnte. Der Mensch entwickelt sich also bis zu seinem Lebensende stetig weiter, im Zweifel wird er zumindest  körperlich älter. Aber verändern wir uns wirklich im Laufe unseres Lebens oder sind es vielmehr die Umstände um uns herum, die sich ändern und von uns Anpassungen verlangen? Bleiben wir also gewissermaßen Kind und sind trotzdem allen Anforderungen der Erwachsenenwelt gewachsen?

Gibt es heute mehr Veränderungen als früher? Wann ist der Mensch erwachsen? Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist atemberaubend, was wir als Zeitzeugen gar nicht so sehr mitbekommen. Aber ihr erinnert euch bestimmt noch an die langsamen Anfänge des Internets, das zeitlich begrenzt und teuer war. Heute hat fast jeder eine Flatrate und ohne Netzzugang ist eine wirkliche Teilhabe an Gesellschaft und Berufswelt kaum mehr möglich. Besonders deutlich wurden die schnellen Veränderungen beim Mauerfall und der Verschmelzung zweier Wirtschaftssysteme. Auch wer längere Zeit im Gefängnis verbracht hat, verpasst dadurch leicht den Anschluss an die Gegenwart, von sozialen Problemen mal abgesehen.

Die Globalisierung verschafft dem Einzelnen viele Möglichkeiten in fast allen Bereichen des Lebens, birgt aber auch Risiken, Sicherheiten schwinden dafür. Es ist einfacher als früher, andere Länder zu bereisen oder auch ein Auslandssemester zu absolvieren. Der Mensch an sich ist nicht mehr so sehr an seine Heimat gebunden, sondern orientiert sich am flexiblen Arbeitsmarkt. Die Folge sind national oder gar global verstreute Freunde, die man dadurch leider seltener sieht, wobei die Möglichkeiten der Kontaktpflege via Skype & Co gegeben sind. Nicht wenige ziehen für das Studium ihrer Wahl oder den späteren Beruf in andere Städte, bekommen dadurch ein neues Umfeld, was sicherlich zur eigenen Entwicklung beiträgt. Aber wenn man sich zuhause wohl fühlt, muss man dann unbedingt was anderes erleben? Die meisten jungen Leute genießen so oder so ihre Freiheiten. Bedeutet die völlige Unabhängigkeit, die oft eine Illusion bleibt, dass man erwachsen ist?  Gerade in unserer schnelllebigen Zeit bleibt das Fundament, also Familie und Freunde, wichtig. Daher ist auch bei recht vielen jungen Menschen der vermeintlich unerwartete Wunsch einer eigenen Familiengründung festzustellen.

Heute kommt man an Veränderungen nicht vorbei, was allerdings nicht zu unkritischem Verhalten führen sollte. Nicht alle neuen Sachen sind positiv bzw. eine Verbesserung. Andererseits sollte man aber auch bekannte Abläufe hinterfragen und offen für Neues bleiben. Routine ist wichtig, aber einrosten will ja niemand. Der Zeitpunkt, an dem man selber abgehängt wird, ist dennoch leider unvermeidbar. So wie die Wirtschaft nicht endlos wachsen kann, sind auch die Ressourcen des Menschen begrenzt. Bei allem (berechtigten) Drang nach Selbstverwirklichung sollten wir versuchen, Mensch zu bleiben und den eigenen Weg gehen. In unserem Land haben viele die Chance, sich ihre Wünsche und Träume zu erfüllen, ihren Sinn des Lebens zu verwirklichen. In manch anderem Land sind die Menschen nicht so frei, das sollte man sich bewusst machen

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„Schwarzer Afghane“ und Weißer Phosphor: Eine Tatort-Kritik (09/2013)

Nachdem letzte Woche Till Schweiger im Hamburger Tatort sein Debut feierte, ermittelte gestern das bekannte und bewährte Duo Keppler/Saalfeld bei einem neuen Fall aus Leipzig. Thematisch ging es um Afghanistan und die deutsche Beteiligung an Krieg und Wiederaufbau. In einer Lagerhalle eines Vereins für Deutsch-Afghanische-Freundschaft bricht ein Feuer aus und fast zeitgleich wird in der Nähe die verbrannte Leiche eines jungen Mannes gefunden. Wie hängen diese beiden Ereignisse zusammen?

Themenfeld Afghanistan

Es war nicht immer einfach, der Story des gestrigen Tatorts zu folgen, spannend dagegen blieb er bis zum Schluss.tatort-leipzig-170313 Wo der Film anfangs versuchte, vorhandene Vorurteile zu bekämpfen, wurden diese später leider radikal bestätigt. In der gestrigen Folge  sah man beides: auf der einen Seite (scheinbar) wenig reflektierten Rassismus und dem gegenüber eine Kollektivverurteilung der Gesellschaft, die angeblich so ausländerfeindlich denke. Ich finde beide Haltungen problematisch, weil sie weder richtig noch zielführend sind. Leider ist Afghanistan ein schlecht entwickeltes Land, das durch den Krieg, an dem auch Deutschland beteiligt ist, noch weiter zurück geworfen wurde. Wahr ist auch, dass am Hindukusch Unmengen an Rauschgift produziert werden und das Land über große Ölvorkommen verfügt, was ein Hauptgrund für die militärische Operation dort sein dürfte. Aber deshalb ist nicht jeder nach Deutschland geflohene Afghane ein Drogendealer, Schleuser oder Attentäter.

Die Handlung

In der „Schwarze Afghane“ (Name eine Haschisch-Sorte) treffen im Laufe des Films leider alle Klischees zu. Der junge Afghane Arian Bakthari, der durch einen Bombenanschlag der ISAF-Truppen fast seine ganze Familie verloren hatte, wurde zunächst für den Toten gehalten. Er hatte recht erfolgreich studiert und sich gut in das Aufnahmeland Deutschland integriert, auch eine  sexuelle Beziehung zu einer Dozentin war ihm gelungen. Angesichts seiner recht kurzen Aufenhaltsdauer von nur vier Jahren scheint dies eher unrealistisch. Später kommt heraus, dass  gar nicht er tot ist, sondern stattdessen ein von ihm ins Land geschleuster Landsmann. Das Geld für die erfolgreiche, illegale Einschleusung hatte Arian in vier zuvor gestohlene  US-Phosphorraketen reinvestiert, mit denen er Anschläge verüben will, um den Tod an seinen Angehörigen zu rächen.

Tatmotiv Rache & Keppler als Held

So entpuppt sich der Fall als die Geschichte eines radikalen Rächers, der sein neues Umfeld geschickt und skrupellos getäuscht hat, um das Blut seiner Familie mit neuem Blut zu vergelten. Mit seinen selbst gebauten Bomben und Fernzündern verschanzte er sich an einem kleinen Flughafen und wollte ein Flugzeug, das Hilfsmittel nach Afghanistan bringen soll, in der Luft explodieren lassen. Dass sein Plan scheitert, liegt nicht zuletzt am heldenhaften Einsatz des Kommisars Keppler, der mit großen Einsatz unter höchster Gefahr die vorletzte Bombe ohne Gefahr für andere Menschen explodieren lässt. Besonders das Ende hätte man sicherlich auch intelligenter lösen können, aber die Dramatik profitiert von dieser Schlusspointe. Insgesamt ein durchschnittlicher Tatort, dessen Story nicht ganz nachvollziehbar bleibt, wie auch der Verbleib der vierten Phosphorrakete. Insbesondere Keppler macht durch seine überzeugende Rolle aber andere Schwächen des Tatorts wett.

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„Willkommen in Hamburg“: Der etwas andere Tatort (08/2013)

Schon bei der Verpflichtung von Til Schweiger als neuer Tatortkommissar war das Medienecho groß gewesen, vor und nach der Ausstrahlung seiner ersten Folge wurde der Tatort aus Hamburg ebenfalls eines der Topthemen in Medien und Internet. Auch wenn die Reaktionen durchaus gespalten sind, war die Premiere ein prächtiger Erfolg für die ARD, denn 12,57 Millionen Menschen verfolgten den Fall, was einem Marktanteil von 33,5 % entspricht.

Der Tatort-Fan dürfte sich am vergangenen Sonntag mehr als einmal gewundert haben über die Art der Unterhaltung, die sich doch sehr von den herkömmlichen, eher tiefgründigen Episoden unterschied. Für alle Schweiger-Fans gab es dagegen nichts Neues, sondern das bewährte Filmprinzip mit ihrem Liebling, dessen eigene Tochter zufällig auch noch mitspielte und auch in der Fiktion ihre wahre Rolle mimen durfte. Wer Til Schweiger gerne sieht, weiß um dessen eindimensionale Rollenfestlegung. In meinen Augen ist er kein guter Schauspieler, sondern mehr ein Frauentyp, der sich selbst bzw. die auf seine Person projizierte Rollenerwartung spielt. Kennt man aus Filmen wie „Keinohrhasen“.

Tschiller, der Held

So war es wenig verwunderlich, dass es einen Tatort zu sehen gab, der dem Hauptdarsteller auf den Leib geschrieben war und ihm eine perfekte Inszenierungsfläche bot. Von Anfang an gab es Action, Geballer und Tote. Manche Szenen waren spektakulär, die Dialoge eher kurz. Der neue Kommissar Nick Tschiller, der ebenso wie sein Darsteller Schweiger durch latentes Nuscheln etwas nervt, wird als moderner Held aufgebaut, der scheinbar keine Regeln und Grenzen kennt. Er erledigt seine Arbeit nach eigenen Maßstäben und ist dabei wenig kooperativ, die Bösen bringt er lieber um die Ecke, als diese zu verhaften. Es passt zu dieser Art des Films, dtil-schweiger-tatort-hamburgass die Rollenverteilung Gut/Böse sehr deutlich gezogen wird und der Held am Ende  (fast) alle rettet. Er ist umgeben von schönen Frauen, sogar die Staatsanwältin macht ihm Angebote, statt ihrer eigentlichen Arbeit nachzukommen. Ein Polizist, der binnen kürzester Zeit drei Menschen tötet, und sei es aus Notwehr, wird in der Realität erst einmal suspendiert.

Fragmente des Tatorts

Sein Kollege Yalcin Güner (Fahri Yardim), der in der Eingangsszene schwer verletzt wird, assistiert ihm anschließend vom Krankenbett aus. Im Ermittlerduo ist er der Technik-Freak, der zudem für einige gut gelungene, lustige Sprüche sorgt. In seiner Rolle sehe ich das meiste Potential. Wie gewohnt sah der Zuschauer auch den Drehort, die Hansestadt Hamburg, in einem besonderen Licht. So waren Szenen im Hafenviertel, an der Binnenalster und in und an der neuen Elbphilharmonie zu sehen, die insgesamt ein gutes Image dieser schönen Stadt bildeten. Die Story an sich war durchaus glaubwürdig und nahm sich dem Thema der Zwangsprostitution an.

Ein (guter) Tatort?

Zunächst sind für den neuen Tatort aus Hamburg vier Folgen geplant, die erste war sehr erfolgreich. Unter dem Strich war die Umsetzung eines guten Stoffs zwar durchschnittlich, aber  Spannung war vorhanden. Nicht wenige fanden den Krimi erfrischend und unterhaltsam, meiner Meinung nach waren einige Witze etwas flach. Angesichts hoher Kosten – genaue Zahlen habe ich nicht vorliegen – und der guten PR-Arbeit avancierte der Tatort zum erfolgreichsten seiner Art seit 1993. Für mich stimmte das Paket, auch wenn es mit dem Tatort an sich wenig zu tun hat und nichts für höhere Ansprüche ist. Wer auf solide Unterhaltung mit viel Action steht, wird bestimmt auch beim nächsten Mal einschalten. Manche sehen in der Figur Tschiller Parallelen zu Schimanski, wobei dieser damals  stilprägender gewesen sein dürfte. Wer den Tatort mit Till Schweiger anguckt, bekommt, was er erwartet: nicht mehr, aber auch nicht weniger

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Egoismus (07/2013)

Eigentlich wollte ich der Überschrift dieses Blogs noch einen Beinamen geben, und zwar: ein Grundübel unserer Zeit. Nach einiger Beschäftigung mit diesem Thema bin ich jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass eine generelle Verurteilung von Egoismus wenig sinnvoll ist.

Ist Egoismus ein Übel?

Auslöser für meine Idee sind immer wiederkehrende Erfahrungen des Alltags, die mir negativ auffallen und von denen auch andere mir berichten. An manchen Tagen scheint es, als ob die Mehrheit der Menschen mit Scheuklappen durchs Leben geht, sich für die Umwelt wenig bis gar nicht interessiert und nur ungern mit dieser Kontakt aufnimmt. Der eigene Kosmos ist dann der Mittelpunkt einer Weltanschauung, die stark aufs eigene Wohl begrenzt ist und wenig Platz für soziale Gedanken oder andere Werte der Zivilisation lässt. Aber kann man dies so einfach kritisieren? Denn jeder Mensch ist nunmal in erster Linie am eigenen Glück und Fortbestehen interessiert, von daher sind Triebe und Handlungsmotive nachvollziehbar. Wo zieht man die Grenze? Wer bestimmt, was ethisch korrekt ist und was nicht?

Mit Egoimus meint man Ich-Bezogenheit, oder auch Eigennützigkeit. Im Zweifel denkt jeder Mensch – gerade in Notsituationen – erstmal an sich. Aber zu den Errungenschaften unserer Zivilisation gehören auch soziale Standards, die nicht unbedingt jedem persönlich nutzen, wohl aber der Gesellschaft und seinen schwächsten Mitgliedern. Verpönt ist nicht nur in der Gegenwart derjenige, der gern die Handlungsmaxime bestimmt zu seinem eigenen (finanziellen) Vorteil, auch Raffgier genannt. Dabei können teilweise auch andere profitiern, was dann ethisch vertretbar wäre. Allgemein gilt Egoismus aber schon als unanständig, Rücksicht wird lieber gesehen.

Formen des Egoismus

Ist Altruismus das Gegenteil der Ich-Bezogenheit? Kritiker stellen dieser Einordnung den Aspekt entgegen, dass nur wer sich selbst mag, auch etwas für andere tun kann (Altes Testament: Liebe deinen nächsten wie dich selbst). An dieser Stelle könnte man zwischen gesundem Egoismus, der gewissermaßen notwendig und natürlich ist, und negativem Egoismus (Egomanie) unterscheiden, wobei von letzterem nur man selbst profitiert. Weitere Ansätze unterstellen dem Menschen einen grundsätzlichen und damit auch wertfreien Egoismus (Psychologischer Egoismus) oder untersuchen die Interessen des Menschen hinsichtlich seiner Kaufmotive  (Homo Oeconomicus). Eine interessante Form stellt für mich der kooperative Egoismus dar, wobei Menschen, die viel Wert auf Karriere und Selbstverwirklichung setzen und diese Ziele auch erreicht haben, in ihrer Freizeit viel Zeit für kommunale Aktivitäten aufbringen und damit etwas zurückgeben an andere, von denen sie ansonsten beruflich indirekt profitieren.

Ellbogenmentalität und Vielleicht-Sager

Auf unsere Gesellschaft bezogen, in der es ja angeblich nach Leistung geht, fällt besonders die sogenannte Ellbogenmentalität negativ auf, bei der es keine Rücksicht auf andere und deren Interessen oder Befinden mehr gibt. Menschlichkeit bleibt so auf der Strecke, Emotionen werden minimiert. Auch die Unverbindlichkeit nicht weniger Personen geht mir auf die Nerven. Gutes Beispiel dafür ist die Facebook-Einladung mit den Optionen Ja, Nein oder Vielleicht. Ich habe Verständnis dafür, wenn man es zeitlich nicht abschätzen kann, ob man Zeit hat. Aber eine Einladung sollte zumindest eine Reaktion, egal ob Zu- oder Absage, zur Folge haben. Ein Vielleicht wirkt nicht selten wie ein Mittel des Aufschiebens, ob sich nicht vielleicht noch etwas besseres ergibt.

Keiner ist gezwungen, Dinge zu tun, die ihm keinen Spaß machen, von Ausnahmen (familiärer Natur etc.) mal abgesehen. Aber wer nur auf seinen eigenen Nutzen schaut, der hat schnell einen Ruf weg. In sozialen Netzwerken, wie Freundeskreisen oder auch der Familie, ist es stets ein Geben und Nehmen. Meiner Meinung nach täte etwas mehr Verbindlichkeit vielen Beziehungen gut. Wer in einer Beziehung ist oder gar Kinder hat, muss seine Interessen unterordnen, denn er trägt auch Verantwortung. Andernfalls geht dies nicht auf Dauer gut. Ein weiteres Beispiel für die Zunahme von Spaßfocussierung und Unverbindlichkeit sind die aus meiner Sicht quantitativ zunehmenden Affären, die emotionslos nur dem eigenen Vergnügen dienen und medial recht positiv dargestellt werden

Ich denke, wir alle fahren mit einem gesunden Egoismus am besten. An erster Stelle steht sicherlich unser eigenes Wohlbefinde, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Dazu kommen dann aber auch soziale Anforderungen, Verantwortung und die Fähigkeiten zu Rücksicht und Empathie. Ohne unsere Zivilisation kämen wir allein wohl kaum zurecht. Und angesichts einer Bevölkerung von über 7 Mrd. Menschen ist unsere eigene Existenz auch überschaubar in ihrer allgemeinen Wichtigkeit. Wer auch für andere lebt, bekommt dies zurück und lebt dadurch intensiver.

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Karneval ganz nüchtern? Ein Erfahrungsbericht. (06/2013)

Heute am Aschermittwoch ist alles vorbei, die jecken Tage sind rum. So plötzlich wie Karneval meistens kommt, ist es auch wieder vorbei. Ich hoffe, ihr seid alle gesund, denn es lag viel in der Luft, die Grippe ist im Umlauf.

Man kann die tollen Tage feiern wie man will, jeder ist da ja anders eingestellt. Ich habe für mich vor Jahren ein Experiment gemacht. Wie ist Karneval denn so, wenn man komplett nüchtern ist und es sonst mit Alkohol gewohnt war? Früher hieß Karneval für mich immer: Alkohol und Straßenzüge. Mittlerweile hat sich meine Sicht geändert, vor allem durch Erfahrungen früherer Jahre. Besonders negativ in Erinnerung bleibt mir ein Weiberfastnacht am Heumarkt. Ein Zahn eines Freundes brach ab, Flaschen flogen, viele sehr betrunkene Menschen, teils aggressiv und die Alkoholvergiftung einer Freundin. Von meinem ursprünglichen Plan, Karneval vollständig zu meiden, ging ich etwas ab, um meine sozialen Kontakte während der Tage nicht zu verlieren. Ich beschloss für mich, an Karneval komplett auf Alkohol zu verzichten und in begrenztem Maße zu feiern.

Weiberfastnacht 2007: Drink doch eene mit!

Statt sich wie die Jahre zuvor vor der Schule früh  für das erste Bierchen zu treffen , schlief ich dieses Jahr einfach mal gemütlich aus. Als ich gegen zehn Uhr aufstand, schien es mir noch ruhiger als sonst zu sein. Mein Blick aus dem Fenster erlaubte mir ein Lächeln –  die Sonne zeigte sich bereits teilweise – das Wetter schien den Karnevalsfans gut gestimmt zu sein. Ganz gemütlich nahm ich das Frühstück zu mir und genoß die Ruhe. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Anschließend nahm ich erfolgreich Kontakt zu einigen Freunden auf (in den letzten Jahren quasi unmöglich in der Innenstadt). Ich wollte erfahren, wie sie Karneval erlebten und ein objektives Bild der Stimmung erhalten: schwierige Sache. Gegen mittag haben an diesem Tag viele Leute einen Pegel, der sonst erst gegen 22 Uhr erreicht wird, wobei ich den Genuß des Alkohols nicht verurteilen möchte. Allerdings sollte jeder den Umgang mit dieser Droge für sich verantwortungsbewusst festlegen. Besonders junge Menschen sind hier gefährdet. Es ist an den Eltern und der Gesellschaft, hier gute Vorbilder zu sein, Verbote nützen meiner Meinung nach wenig. Die Tradition des Karnevals scheint mir bei gewissen Teilen der Gesellschaft ein reiner Anlass zum Saufen zu sein, wobei die wahren Wurzeln und Motive vergessen werden.

Ich hatte dieses Jahr bewusst auf die Großkampfzone in der Altstadt verzichtet, die Berge an Müll und Alkoholleichen lassen bei mir einfach keine Partylaune aufkommen. Widerwillig entschloss ich mich dazu, ein Kostüm anzuziehen, glücklicherweise besaß ich noch ein passendes. Ich schloss einen geheimen Pakt mit dem Karneval: Ich bleibe die ganzen Tage über nüchtern und feiere nur begrenzt. Wenn ich mich der Karnevalsgesellschaft anschließe, so erwarte ich gegenseitige Toleranz. Mein Experiment mag für viele seltsam klingen und ich war mir der durchaus möglichen, schlechten Erfahrungen bewusst.

Die Fahrt nach Köln war eine weitere neue Erfahrung für mich. Nie zuvor war ich um 15 Uhr nachmittags nach Köln gefahren, um Party zu machen. Da die Linie 9 schon damals nur noch bis Neumarkt fuhr, da die Zülpicher Straße komplett von Karnevalisten eingenommen war, bahnte ich mir den Weg vorbei an torkelnden Jugendlichen durch laute Musik und Glasscherben (hier hat das Glasverbot echt Besserung gebracht). Der Karneval verwandelt alljährlich zentrale Anlaufpunkte der Städte in wahre Müllkippen. Papierkörbe scheint es nicht zu geben, dem Urindrang wird an nahezu jeder Häuserwand nachgegeben. Für Unbeteiligte muss das ganze Treiben schon sehr seltsam wirken. Erwachsene Menschen lassen sich einfach mal gehen, tun Dinge, die man nur an Karneval macht und alle sind glücklich. Wer denkt in diesem Zusammenhang eigentlich an all jene Menschen, ohne die dieses Treiben nicht möglich wäre? Bahnfahrer, Polizisten, Sanitäter & Co haben den Respekt und Dank der Feiernden mehr als verdient.17125212,pd=1,mxw=720,mxh=528

Als ich den Club erreicht habe, ist dort der Teufel los. Nach 20 Minuten bin ich drin (für heutige Verhältnisse ein Klacks). Ein Karnevalist bietet mir den Rest seines Bieres an. Ich lehne dankbar ab und werde angeguckt wie ein Außerirdischer: fremd, irritiert und verächtlich (auch aus anderen Gründen sollte man fremdes Bier ablehnen). Die Stimmung ist gut, fast überall wird getanzt oder geschunkelt, aus den Lautsprechern tönen die Klänge von Karnevalsmusik und Schlagern. Nüchtern finde ich recht wenig an solchem Liedgut. Meine Gruppe ist bereits weiter gezogen, eine SMS kam nicht durch. Ich fühle mich durch den Karnevalsgott bestraft. Die Alkoholfahnen einiger Frauen beantworten meine Abwägung, trotzdem noch ein wenig zu bleiben. Mir wird wieder Alkohol angeboten, meine Ablehnung versteht man wiederum nicht.

Auf meinem Weg zurück zum Neumarkt entgehe ich nur knapp einem Flaschenattentat. Irgendein Betrunkener hatte versucht, seine leere Flasche aus der Mitteldistanz in den Mülleimer zu werfen, statt sie rein zu legen. Natürlich zerplatzt die Flasche am Rand des Mülleimers, ich hatte genügend Abstand (auch hier ein Hoch auf das Glasverbot). Die Kontaktaufnahme zu einem Freund wird schwieriger, da er offenbar sehr betrunken ist. Der erneute Versuch eines Treffens scheitert. Vielleicht ist man vor mir, dem „Verräter“, geflüchtet. Generell sind Treffen an Karneval, bei denen man nachkommt, schwierig. Mein Heimweg beginnt.Um eine Erfahrung bin ich nun reicher, immerhin etwas. Das Zelt in Bensberg wird selbstverständlich gemieden. Meine Stimmung verlangt nicht nach dieser teuren, zweifelhaft mit Schlägereigarantie verbundenen Karnevalssituation.DSC09644a

Den oben zu lesenden Text habe ich 2007 verfasst und nun leicht gekürzt. Meine Sicht auf die Welt hat sich nach den Jahren sicher etwas geändert, aber manches bleibt auch gleich. Früher begann heute immer meiner Fastenzeit. Wer fastet denn von euch dieses Jahr und was genau? Ich hatte meine Alkoholabstinenz ja zu Karneval beendet, ganz ohne Bier ging es nach früheren Erfahrungen nicht. Karneval heißt für mich heute: Verkleiden, nette Leute, Bierchen, Kölsche Musik, echte Heiterkeit und Veedelszüge. Man kann an Karneval so oder so seinen Spaß haben, das Krümelmonster kam jedenfalls gut an.

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„Ich trete aus der Kirche aus!“. Interview mit einem Atheisten. (05/2013)

Was für meine Großmutter noch undenkbar gewesen wäre, setzen heute immer mehr Menschen um. Statt wie anerzogen christliche Werte zu leben und auch aktiv zu gestalten, zum Beispiel durch Gebete, verlassen seit einigen Jahren viele Menschen das System Kirche. Gründe oder Anlässe gäbe es sicherlich genug. Nicht wenige stören sich an den dogmatischen, konservativen Ansichten der Religionsrepräsentanten wie an erster Stelle der Papst. Auch der Missbrauchsskandal hat das Vertrauen in die Institution erschüttert. Gerade erst wurde berichtet, dass die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Vorfälle vorerst gescheitert ist, der Verdacht der Vertuschung liegt hier nahe.

Aber auch ganz aktuell erregte ein Vorfall in Köln die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Einer Vergewaltigten war an zwei christlich geführten Krankenhäusern die Behandlung verweigert worden mit dem Hinweis, die „Pille danach“ komme einer Abtreibung gleich und sei nicht vertretbar. Hinterher wurde wieder mal beschwichtigt. Natürlich kann die Kirche für die Verfehlungen einzelner nichts, aber die Aufarbeitung dieser Fälle gibt zu denken. Jeder hat persönliche Gründe für seinen Kirchenaustritt, seien es zuletzt der fehlende Glaube oder finanzielle Aspekte. Unser heutiger Gast möchte austreten. Alles über seine Gründe und Motivation lest ihr hier.

Philothek: Hast du früher an Gott geglaubt?

Carsten Lukas: Ich wurde römisch katholisch getauft und erhielt Erziehung mit christlichen Werten, ohne dass die Kirche oder die Bibel im Vordergrund standen. Es war alles andere als eine streng katholische Erziehung, es wurden mir nur christliche Werte als Wegweiser mitgegeben. In meiner Grundschulzeit besuchte ich die Kommunion und in meiner Jugend wurde mir angeboten, mich firmen zu lassen. Ich hatte es bis dahin nie geschafft an Gott zu glauben und an der Kirche Gefallen zu finden. Den Glauben wollte ich aber finden. Also befasste ich mich mit der Kirche, besuchte sie ab und zu allein und ließ mich schlussendlich auch firmen. Eine positive Auswirkung auf meinen Glauben hatte all dies jedoch nicht. Diesen suchte ich noch immer vergebens.

Philothek: Wann fiel deine Entscheidung, die Kirche zu verlassen und gab es einen konkreten Anlass?

Carsten Lukas: Für mich ergab ein Verbleib als Kirchenmitglied keinen Sinn mehr. Und so kamen mir erste Gedanken, aus der Kirche auszutreten. Auch die weltfremden und nicht gegenwartskonformen Ansichten der Kirche trugen zu diesen Gedanken bei, standen aber nicht im Vordergrund. Zuletzt ausschlaggebend und den Kirchenaustritt in Erinnerung rufend ist der mangelhafte Umgang mit Vergewaltigungsopfern in katholischen Krankenhäusern.

Philothek: Bietet die Relogion denn in der schnelllebigen Zeit nicht auch Orientierung und ist gewissermaßen als Teil der Kultur erhaltenswert?

Carsten Lukas: Ein weiteres Argument wäre der Status als Katholike um unsere Kultur zu erhalten, um also, um es mal ganz krass zu sagen, dem Zuwachs von fremden Religionen und einem damit verbundenen Kulturverlust entgegenzuwirken. Doch bei einem solchen Glaubenskrieg möchte ich eigentlich nicht mitmachen. Und da halte ich Worte und Verhalten für wichtiger, als einen unechten Glaubensstatus mit sich herum zu tragen.

Philothek: Wäre es nicht besser, in der Kirche zu bleiben, falls du mal heiraten möchtest?

Carsten Lukas: Ja, das war ein Argument, dass man nicht einfach ignorieren konnte. Denn eine kirchliche Hochzeit gehört für mich, ganz abgesehen von Glaubensfragen, zur deutschen Kultur. Allein aus diesem Grund würde ich eine solche vollziehen. Jedoch könnte ich kein Versprechen vor Gott ablegen, wenn ich nicht an Gott glaube. Das ergäbe keinen Sinn. Und da die Alternative der standesamtlichen Hochzeit besteht, entfällt das Argument der kirchlichen Hochzeit für mich.

Philothek: Die Kirche ist ja auch sozial sehr engagiert. Siehst du die Kirchensteuer als sinnvoll an oder nicht mehr zeitgemäß?

Carsten Lukas: Auch ein Argument ist, dass die Kirche viel Gutes tut und den Menschen halt gibt. Sie mit seiner Kirchensteuer zu finanzieren, fördert also auch viele positive Projekte und Einrichtungen und erhält die Kirche als Rückzugsort für Menschen, die z.B. trauern. Wenn ich mir aber überlege, wie viele kirchliche Projekte, Einrichtungen und Ansichten es gibt, von denen ich überhaupt nichts halte, so wäre es sinnvoller, den monatlichen Kirchenbeitrag an eine Institution zu spenden, die voll und ganz die eigenen Ansichten vertritt. So entfällt auch das Argument, die Kirchensteuer als Spende zu betrachten.

Philothek: Warum bist du noch nicht ausgetreten? Gibt es formale Hindernisse?

Carsten Lukas: Warum ich noch nicht aus der Kirche ausgetreten bin, liegt übrigens daran, unter welchen Rahmenbedingungen dieser durchzuführen ist: 1. Nur im zuständigen Amtsgericht möglich, 2. Sehr eingeschränkte Öffnungszeiten, 3. Gebühr von 30€ in bar, 4. Mitnahme diverser Dokumente. Im Februar werde ich nun aber den Kirchenaustritt vollziehen und mir überlegen, den eingesparten Beitrag künftig zu spenden. „Plant For The Planet“ scheint mir hierfür doch attraktiv…

Philothek: Danke für das Gespräch und die offenen Worte.

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TV-Konsum: Die tägliche Portion Schrott (04/2013)

Wer sich in diesen Tagen – es passierte mir auch – erkältet, dem bleiben einige Möglichkeiten, um sich die Zeit bis zur Gesundung zu verkürzen. Da Ruhe und Schlaf ja bekanntlich am besten helfen, bietet es sich an, den sonst unüblichen TV-Konsum tagsüber zu steigern. Dann merkt man schnell, warum die Kiste ansonsten bei Tageslicht aus bleibt. Je nach gesundheitlicher Verfassung sollte das TV-Programm einen ja wenigstens berieseln können. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, bin ich vom TV-Programm unserer Zeit enttäuscht. Ein Streifzug.Fernseher-Schnee

Die Auswahl fällt nicht gerade leicht. Gab es früher mal zwei Sender, die täglich nicht durchgehend Programm lieferten, kämpfen heute gefühlte 100.000 Kanäle um die Gunst der Zuschauer. Die Werbung diktiert den Rahmen, die Einschaltquoten verteilen die Stücke vom großen Kuchen; jeder möchte etwas abhaben. Die Kosten können schließlich nicht überall durch GEZ-Gebühren gedeckt werden.

Wer erinnert sich noch an 9Live? Der Sender hatte wohl eines der miesesten Images überhaupt im Fernsehen. Er finanzierte sich durch Astrologie-Sendungen und Call-in-Gewinnspiele. Am 09.08.2011 verschwand der Sender von der Bildfläche. Zuletzt hatte sein Marktanteil bei 0,1 % gelegen. Für mich eine logische und positive Folge der Gesetze des Marktes. Denn was schlecht ist, will eigentlich keiner. Aber kann man das beim TV-Programm so pauschal sagen, ohne lügen zu müssen?

Gewinnspiele gibt es auch heute noch, zum Beispiel auf Sport 1. Genug dumme Leute, die dort anrufen und auf Geldgewinne hoffen, wird es leider immer geben. Aber man fragt sich auch, wer mehr leidet: der Moderator, der stundenlang sinnloses Zeug erzählen muss oder der Zuschauer, der ihm dabei zusieht? Oft scheint die Lösung dieser Rätsel einfach zu sein, aber niemand hat Geld zu verschenken. Ein Beispiel: es werden Wörter gesucht, die mit „Sport“ beginnen. Eine einfache Lösung zu Beginn suggeriert, hier hätte jeder eine Chance: Sport-ler. Die restlichen richtigen Lösungen haben es aber in sich: Sport-konzentration, -erfahrung, -hundegruppe, -pullunder, -kletterweltmeisterschaft. Auf das letzte Wort hätte man ja echt mal kommen können…

Früher bediente sich Stefan Raab für TV-Total gerne bei Talkshows, die oft jedes Niveau vermissen ließen. Übrig geblieben ist davon heute nur noch „Britt“, bei der die Kandidaten wenigstens einen kostenlosen Vaterschaftstest bekommen. Wie heißt es nochmal… dumm fickt gut?! Das eine Füllprogramm wurde vom anderen abgelöst, Gerichtshows kamen in Mode. Anfangs wurden wohl echte Fälle nach gespielt, mittlerweile ist alles erfunden. Vielleicht war dies gedanklich ja auch ein Vorreiter der heutigen Reality-TV-Formate. Wer nicht weiß, was ich meine, dem hilft vielleicht eine Erklärung des Comedians Somuncu: „Da spielen Asoziale, Asoziale für Asoziale.“ Manche nennen solche Sendungen wie „Mitten im Leben“ auch „Hartz-4-TV“. Wenn man Fernsehen in weiten Teilen als Opium für das Volk betrachtet, kann man Reality-TV wenigstens noch als ABM für Bedürftige interpretieren. Welcher normale Mensch hat schließlich auch Zeit, sich den Driss reinzuziehen? Ab und an ist es mal eine Abwechslung, durchaus mit lustigen Momenten. Für mich ein Highlight: Privatdetektiv Carsten Stahl. Der Typ misst 2 x 2 Meter und kann seine Arme kaum noch bewegen. Der muss so viel trainieren, dass wenig Zeit zum Arbeiten bleibt. Zudem ist der schneller auf 180 als jeder Sportwagen und lässt gern seine Fäuste sprechen. Irgendwo muss die ganze Kraft ja hin.

Nervig finde ich im TV Castingsendungen aller Art. Seit Jahren bringen DSDS & Co gute Quoten. Ins Fernsehen wollen halt viele, egal ob Talent oder nicht. Interessant zudem, dass jeder Finalteilnehmer eine schwere Kindheit oder Jugend hatte. Da wird massiv auf die Tränendrüse der Zuschauer gedrückt. „Powered by emotion“? Ach ne, das ist ja ein anderer Sender. Viel Schrott läuft einfach auf RTL. Aktuell bewerben sich mal wieder zwei Dutzend junge Frauen um einen heiß begehrten „Bachelor“. Natürlich ist die Auswahl der Damen rein zufällig ausgewogen und natürlich ist er immer frei in seinem Willen. Es wird doch nichts inszeniert! Auch die Quotenzicke ist garantiert in echt genau so.

Abends läuft zurzeit ebenfalls das bekannt berüchtigte „Dschungelcamp“. Wer hier landet, hat das Geld verdammt nötig. Dieses Mal angelte sich der Sender den abgehalfterten Helmut Berger, ehemals ein Filmstar, heute nur noch ein alkoholkranker alter Mann. Sein Auszug bereits nach einem Tag stahl dem Camp den letzten % Promifaktor. Die Idee an sich, Prominente für zwei Wochen fernab der Heimat in den Dschungel zu stecken, fände ich unter anderen Rahmenbedingungen gar nicht so schlecht. Soziale Rollen werden verteilt und der Umgang untereinander muss verhandelt werden. Darum geht es aber leider kaum bei RTL. Zum einen kennt man die meisten „Prominenten“ als normaler TV-Konsument gar nicht. Und andererseits muss der Masse ja was geboten werden. Also gibt es viel nackte Haut und intime Geständnisse, die Tränen der anderen kameragerecht dazu. Die Dschungelprüfungen müssen natürlich eklig sein, man möchte als Zuschauer ja die eigene bequeme Position auf der Couch mit Snacks genießen können. Der Sieger des Camps gewinnt Geld und eine neue Chance im TV, zumindest für eine Weile.

Ich könnte noch viel zu diesem Thema schreiben, vielleicht gibt es demnächst mal eine Fortsetzung. Zahlen muss ja jetzt jeder für das TV-Angebot der Öffentlich-rechtlichen, egal ob er es denn nutzt oder nicht. Die Wahl hat man also nicht mehr. TV-Gebührenpflicht für alle und Kostentransparenz für keinen. Der riesige Kostenapparat von ARD und ZDF will schließlich gefüttert werden, neben Gebühren braucht er auch Werbeeinnahmen. Angeblich wird schon über eine Erhöhung der Gebühren diskutiert in den Plauderrunden aus Politik und Rundfunk. Man sucht sich sein TV-Programm am besten dosiert aus und lässt die Kiste ansonsten aus. Wenn es einen zu sehr nervt, was da flimmert, kann man den Fernseher ja auch zur Not in den Garten schmeißen, wie ein Bekannter von mir (dabei ist keiner zu Schaden gekommen). Ein Leben ohne TV ist durchaus möglich, leider müsste man dann auch auf Fußball verzichten…

Ein schönes Wochenende euch allen und bis nächste Woche!

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LeseWelten I (03/2013)

Irgendwann in meine jungen Jahren hat es angefangen und bis heute nicht nachgelassen: das Lesefieber. Ich kann meinen Eltern nur dankbar sein, mein Interesse für das Medium des Buchs geweckt zu haben, das auf mich eine unverändert hohe Faszination ausübt. Ich lese also viel und gern, lasse mir ebenso auch immer wieder Empfehlungen berichten. Es ist durchaus nicht zu unterschätzen, wann man ein bestimmtes Buch liest, das kann einen großen Unterschied bei der Lektüre ausmachen. Wobei sich natürlich an dem Inhalt des Buches nichts verändert, aber der Leser sich entwickelt, seine verschiedenen Launen hat. Heute möchte ich euch vier Tipps mit auf den Weg geben, falls jemand von euch was neues zu Lesen braucht oder ebenso wie ich gern Inspiration mag im noch jungen Jahr 2013.

1. F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby

der_grosse_gatsby-9783423139878 Dieses Werk entstand schon 1925 und erlebte durch eine Neuübersetzung 2011 neuen Ruhm. Wer diesen Roman vor sich hat, darf sich auf eine wahre Offenbarung freuen, die Lektüre bereitete mir große Freude. Fitzgerald beschreibt auf poetische Weise den Lebensstil einer Schicht, deren Dekadenz aus den Zeilen trieft. Wer mit dem Begriff „Dekadenz“ bisher wenig anfangen konnte, ist jetzt aufgeklärt.

Die USA der 1920er Jahre, ein Mann namens Gatsby, sagenumwoben, und eine Geschichte aus der Sicht des jungen Nick Carraway. Schon immer gab es reiche, oberflächliche, unehrliche und gelangweilte Menschen, die eigentlich wenig mit sich anfangen können. Ruhm und Geld zählen in gewissen kreisen, ohne beides ist man nichts. Im Roman lernt man einige dieser Snobs kennen, die scheinbar glücklich sind mit ihrer Art des Lebens. Hier geht es zudem nicht trivial zu, die Zuspitzung zum Ende hin ist unerwartet und plötzlich. Weitere Themen des Romans: „Jazz-Age“, „Nicht-alles-Sagen“ und die gesellschaftliche Bedingtheit von sexuellen Beziehungen. (Anmerkung im Juni 2013: aktuell läuft die Neuverfilmung im Kino)

2. Eric-Emmanuel Schmitt: Kleine Eheverbrechen

27981068zDie Romane des französischen Schriftstellers sind nicht besonders anspruchsvoll, aber eben halt schöne Unterhaltungsliteratur. Wer höhere Ansprüche hat, liest lieber etwas anderes. Schmitt schafft es mit einfachen Sätzen und klarer Sprache, dem Leser eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Kleine Eheverbrechen ist ein Drama mit zwei Hauptfiguren. Ein Ehepaar unterhält sich in der seit jahrelang bekannten, gemeinsamen Wohnung und es gilt dabei, ein Geheimnis aufzulösen.

Was passiert, wenn er weiß, was er nicht wissen darf, und sie weiß, dass er es weiß? Dieses Faktum ist die Ausgangslage für ein Spiel mit Wissensunterschieden, das von beiden geschickt angenommen wird und raffiniert inszeniert ist. Der kurze Roman lebt von seiner Spannung und ist schnell gelesen. Zudem gewährt er interessante Einblicke in das Innenleben einer langjährigen Ehe, die ja auch außerhalb des Buches gern mal als Kampf bezeichnet wird.

3. Thomas Brussig: Wie es leuchtet

$(KGrHqF,!iEE+8R4ZjKoBQSfK(qHjg~~48_72Brussig ist einer meiner Lieblingsautoren der Gegenwart. Aus seiner Feder stammen auch die Titel „Helden wie wir“ und „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“, den einige von euch vielleicht als Film kennen. Der Autor ist in Ostberlin aufgewachsen und dementsprechend beschäftigen sich seine Romane mit der früheren DDR, aber auch der Zeit des Wandels 89/90. Ich halte diesen Roman für sein bisher wichtigstes Werk, da es eindrucksvoll die Atmosphäre der Wendejahre einfängt.

Anhand mehrerer Figuren, deren Lebenslinien sich zum Teil kreuzen, zeigt der Autor zuerst die Unzufriedenheit der masse in der untergehenden DDR, bevor durch den Mauerfall eine neue Situation entsteht, die Chancen, aber auch Risiken birgt. Dabei wird der Wechsel von den Akteuren unterschiedlich wahrgenommen und ist sicherlich auch eine Frage des Alters. Wer hier „Ostaligie“ befürchtet, macht sich umsonst Sorgen.

4. Christoph Biermann: Die Fußball-Matrix

matrixBewusst habe ich dieses Buch an das Ende gestellt, da es viele nicht besonders interessieren dürfte. Für Fußballfans wie mich ist es jedoch sehr lesenswert. Eigentlich wollte ich es schon früher lesen, es istvor ein paar jahren erschienen. Dennoch habe ich es verschlungen wie kaum ein Buch in letzter Zeit, da es zugleich gut geschrieben und interessant ist. Im Kern geht es um die Frage, ob es im Fußball eine Erfolgsformel gibt, ob man mit Statistiken wirtschaftliche Unterschiede ausgleichen kann. bekanntlich hat die Wissenschaft auch beim Fußball mittlerweile eine wichtige Rolle inne, Spiele werden analysiert, Profile erstellt, viele Informationen sind greifbar. Aber welche Details sind am wichtigsten?

Kleine Vereine mit schlechten wirtschaftlichen Bedingungen wie zum Beispiel der SC Freiburg fallen durch ein besonderes Scouting oder ein gutes Spielsystem auf und trotzen so den vermeintlichen Gesetzmäßigkeiten im Fußball. Vereine wie der AC Mailand besitzen große Abteilungen (MilanLab), die sich um Psyche und Physis der Spieler kümmern sollen. Die Menge an Statistiken wird immer größer, aber welche Schlüsse sind richtig? Ob es eine matrix gibt, welche Rolle der Zufall bei meinen Lieblingssport spielt, das verrate ich an dieser Stelle nicht. Wer neugierig geworden ist, liest am besten das Buch.

P.S.: Alle Bücher können bei Interesse auch bei mir geliehen werden. Ein schönes Wochenende und bis nächste Woche!

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